In einer klaren Vollmondnacht im November 2024 brachen die Wildensteiner Junior Rangers zu einem nächtlichen Abenteuer auf. Warm eingepackt und mit Stirnlampen ausgerüstet, wagten sie sich in die Dunkelheit. Doch schon bald schalteten alle mutig ihre Lampen aus und stellten erstaunt fest: Im hellen Mondlicht sieht man oft mehr als mit künstlichem Licht.
Diesmal stand jedoch nicht das Sehen, sondern das Hören im Mittelpunkt. Auf unserem Weg durch den nächtlichen Wald machten wir immer wieder Halt, um aufmerksam den Geräuschen der Nacht zu lauschen: Das Schnattern der Enten im Schlossweiher, das leise Rascheln der letzten Blätter an den Bäumen, der ferne Ruf eines Fuchses – und natürlich immer wieder das leise Kichern der Junior Rangers! Nach und nach schärften sich unsere Sinne, und wir konnten immer mehr Geräusche wahrnehmen und zuordnen.
Gemeinsam schauten wir die nächtlichen Gewohnheiten der Tiere an: Wer schläft in der Nacht? Wer ist um diese Zeit unterwegs? Welche Tiere sehen im Dunkeln besonders gut und weshalb? Wer verlässt sich auf sein Gehör, und wer findet sich mit anderen Tricks in der Nacht zurecht?
Nach unserem Streifzug suchten wir eine Feuerstelle am Waldrand auf, wo wir uns mit heissem Tee, Schlangenbrot, Würstchen und Kuchen wärmten. Im flackernden Schein des Feuers lauschten die Junior Rangers gespannt einer Adventsgeschichte. Plötzlich ertönte der Ruf eines Waldkauzes durch die Stille – fast so, als hätte er gehört, dass wir über seine nächtlichen Gewohnheiten gesprochen hatten.
Auf dem Rückweg bewiesen die Junior Rangers nochmals ihren Mut: Mit Abstand zueinander gingen sie im Gänsemarsch allein durch den stockdunklen Eichenhain, ganz auf die Geräusche der Nacht konzentriert. Bravo!
Zurück beim Schloss holte uns die Betriebsamkeit des alljährlichen Weihnachtsmarkts unvermittelt aus der Ruhe der Nacht. Der bei den umliegenden Dörfern beliebte Anlass brachte nicht nur stimmungsvolle Atmosphäre, sondern auch Lärm und Unruhe ins Naturschutzgebiet. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher brachten ihre Hunde mit. Eine empfindliche Störung für die nächtliche Ruhe und die Gewohnheiten der Wildtiere. Uns war nach unserem Ausflug klar, wie wichtig es ist, den Wald in solchen Momenten den Tieren zu überlassen.